Tiefschlaf sorgt für "Hirnwäsche"


Raus mit den Schadstoffen!
Tiefschlaf sorgt für "Hirnwäsche"
Chinnapong/Shutterstock.com

Tiefschlaf ist für die Erholung unabdingbar und unterstützt wichtige Prozesse in Körper und Gehirn, z. B. das Lernen. Jetzt haben Wissenschaftler eine weitere Aufgabe des Tiefschlafs gefunden: Er dient offenbar der nächtlichen „Gehirnwäsche“.

Tiefschlaf ist Höchstarbeit

Pro Nacht versinkt der Mensch mehrere Male in Tiefschlafphasen, die im Elektroenzephalogramm ( EEG) an hohen, langsamen Deltawellen erkennbar sind. Diese machen etwa ein Viertel der gesamten Schlafzeit aus, und das ist gut so: Denn während der Mensch tief schläft, laufen in seinem Körper wichtige Prozesse ab.

So schüttet z. B. die Hirnanhangsdrüse Wachstumshormon aus und fördert damit bei Kindern Muskelaufbau und Knochenwachstum. Bei Erwachsenen sorgt das Hormon dafür, dass sich Zellen regenerieren und Gewebe repariert wird. Zur Unterstützung der körperlichen Erholung fällt nachts das Stresshormon Kortisol auf niedrigste Werte, es sinken Blutdruck und Puls, die Atemfrequenz wird langsamer und die Muskulatur entspannt.

Gehirn und Immunzellen lernen

Währenddessen wandern im Gehirn erlernte Informationen ins Langzeitgedächtnis, um später abrufbar zu sein. Auch das Abwehrsystem ist im Tiefschlaf aktiv: Es verarbeitet die über den Tag gesammelten Informationen über Krankheitserreger und Keime und stärkt dadurch sein Immungedächtnis. Doch das ist nicht alles: Bonner Forschern zufolge kommt es im Tiefschlaf offenbar auch zu einer Art Hirnwäsche, bei der mit Hilfe von Blut und Liquor schädliche Proteine aus dem Gehirn gespült werden.

Hin und her wie im Waschzuber

Hinweise auf diese Funktion des Tiefschlafs erhielten die Forscher bei Untersuchungen an 13 Freiwilligen, die eine Nacht in einem Magnetresonanztomografen (MRT) verbrachten und gleichzeitig ihre elektrischen Hirnströme per EEG ableiten ließen. Während der Tiefschlafphase erkannten die Forscher oszillatorische MRT-Signale im Gehirn, die sie als vermehrte Durchblutung deuteten. Gleichzeitig geriet auch der Liquor (das Hirnwasser) in Bewegung – jeweils zur Oszillation floss es für einige Sekunden gegenläufig zu seiner sonstigen Fließrichtung. Dieses Hin und Her in den Liquorräumen deuten die Forscher als eine Art Waschprozess, durch den Stoffwechselabbauprodukte und schädliche Proteine wie z. B. Beta-Amyloid besser abtransportiert werden können.

Alzheimer durch weniger Hirnwäsche?

Eine nächtliche Reinigungsfunktion des Liquors wird schon länger vermutet. Den Bonner Beobachtungen zufolge läuft diese Reinigungsphase womöglich während des Tiefschlafs auf Hochtouren. Dazu passen Untersuchungen an Gesunden, bei denen es nach schlaflosen – und damit vor allem tiefschlaflosen — Nächten zu einem Anstieg von Beta-Amyloiden im Gehirn kam. Die vermutete Hirnwäsche wäre zudem ein weiterer Puzzlestein für die Erklärung, warum die Alzheimer-Demenz mit ihrer krankhaften Ablagerung von Beta-Amyloid im Gehirn vermehrt im Alter auftritt. Durch die bei alten Menschen häufig verkürzten Tiefschlafphasen steht weniger Zeit für das nächtliche „Auswaschen“ schädlicher Proteine zur Verfügung.

Quelle: Ärzteblatt

Unsere Partnerapotheken

Marien Apotheke 
Fischerstraße 130
47055 Duisburg
Elefanten Apotheke 
Altenbrucher Damm 15
47249 Duisburg
Einhorn Apotheke 
Steinische gasse 34
47051 Duisburg

News

Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?
Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?

Auf die Zubereitung kommt´s an

Gekocht, gebraten, frittiert oder als Brei: Auf Kartoffeln mag man weder in der Hausmannskost noch in der Haute Cuisine verzichten. Allerdings hat die beliebte Knolle auch ihre Schattenseiten: Sie erhöht das Risiko für einen Typ-2-Diabetes.   mehr

Wie ADHS-Medikamente langfristig helfen
Hand mit Kreide vor einer blauen Tafel, auf der mit ADHS zusammenhängende Probleme wie z.B. Überforderung notiert sind.

Weniger Suizide, seltener krank

ADHS-Medikamente wirken einerseits, indem sie akute Beschwerden lindern. Sie haben darüber hinaus aber auch langfristig einen positiven Einfluss auf das Leben der Betroffenen, wie neue Daten zeigen. So senken einige von ihnen das Risiko für Klinikaufenthalte und Selbstmordversuche.   mehr

Rauchstopp senkt Demenzrisiko
Rauchender Senior. Je länger man raucht, desto höher wird das Risiko für bestimmte Erkrankungen.

Hirngefahr vom Glimmstängel

Rauchen begünstigt die Entwicklung einer Demenz. Wer mit dem Qualmen aufhört, senkt das Erkrankungsrisiko aber wieder. Das gilt allerdings nur bei einem kompletten Rauchverzicht.   mehr

Hilfe bei Blasenschwäche
Eine liegende Frau mit Baby in den Händen trainiert ihr Becken

Beckenbodentraining – aber wie?

Eine Blasenschwäche kann im Alltag sehr belastend sein. Ursache ist häufig ein schwacher Beckenboden, insbesondere bei Frauen nach Schwangerschaften. Helfen soll ein gezieltes Beckenboden-Training - doch wie sollte dies gestaltet sein?   mehr

Wo Musiktherapie hilft
Wo Musiktherapie hilft

Von Krebskranken bis Frühchen

Musik ist mehr als ein Sinnesgenuss: Als Therapie hilft sie Parkinsonkranken, Menschen nach einem Schlaganfall, Krebspatient*innen und sogar Frühgeborenen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Barbara Apotheke
Inhaber Stephan Menzel
Telefon 0203/58 26 16
Fax 0203/58 85 67
E-Mail barbara@menzelapotheken.de